Das Glaukom, oder auch Grüner Star genannt, ist eine Augenerkrankung, die mit verschiedenen Veränderungen einhergeht. Zum einen findet man häufig erhöhte Augeninnendruckwerte, wobei die Normalwerte zwischen 10 und 21 mmHg liegen. Weiterhin wird es durch typische Sehnervenveränderungen und Gesichtsfeldausfälle charakterisiert. In sehr seltenen Fällen kann es sich auch um ein sogenanntes Normaldruckglaukom handeln, bei dem keine erhöhten Druckwerte zu eruieren sind.
Der Grüne Star ist die zweithäufigste Erblindungsursache Erwachsener in Deutschland. 8 Millionen Menschen in Deutschland sind glaukomgefährdet und etwa 800.000 erkrankt. Als Risikofaktoren zählen unter anderem ein Alter über 40 Jahren, ein gehäuftes Auftreten in der Familie, hohe Kurz- als auch hohe Weitsichtigkeit, sowie andere Grunderkankungen, wie zum Beispiel Diabetes mellitus oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Glaukome lassen sich grundsätzlich in zwei große Gruppen einteilen. Zum einen die primären Glaukome, die definitionsgemäß nicht im Zusammenhang mit einer systemischen Grunderkrankung oder einer anderen krankhaften okulären Veränderung stehen. Bei dieser Form ist entweder der Kammerwasserabfluss gestört, die Abflüsse nicht ausgebildet oder es liegt ein zu enger Kammerwinkel vor. Auf der anderen Seite stehen die Sekundärglaukome, welche aufgrund einer anderen erkennbaren Erkrankung der Augen oder Augenhöhle, wie zum Beispiel Verletzungen, Tumoren oder entzündliche Erkrankungen, sowie durch Allgemeinerkrankungen, wie beispielsweise Diabetes mellitus oder Gefäßerkrankungen entstehen. Nach Konfiguration des Kammerwinkels werden weiterhin Offen- (>90%) und Engwinkelglaukome unterschieden.
Diagnostisch wegweisend sind vorallem die Beurteilung des Sehnerven in der Augenhintergrundspiegelung, sowie die Augendruckmessung und die Gesichtsfelduntersuchung. Zur Beurteilung des Kammerwinkels steht weiterhin die Möglichkeit einer Gonioskopie zur Verfügung. Desweiteren gibt es neuere Verfahren, wie beispielsweise eine HRT-Untersuchung, in der man eine ganz präzise Ausmessung verschiedener Parameter des Sehnerven durchführen kann.
Therapeutisch sollte zunächst eine medikamentöse Augendrucksenkung angestrebt werden. Hierzu stehen verschiedene Substanzklassen von Augentropfen zur Verfügung, die über eine Hemmung der Kammerwasserproduktion oder über eine Verbesserung des Abflusses wirken. Sollte dies nicht ausreichen, können außerdem verschiedene Laser- oder Operationsverfahren zum Einsatz kommen. Für weitere Informationen sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Augenarzt.